Bevor du ein paar fellige Nasen bei dir einziehen lassen kannst, solltest du dir ein paar Gedanken machen z.B welches Geschlecht, wie viele Ratten und was du brauchst...
Hier schreibe ich ein paar (oder auch ein paar mehr) Worte über diese Fragen.
Ich möchte aber ausdrücklich sagen, dass das Geschriebene hauptsächlich aus meiner eigenen Beobachtung und Erfahrung besteht.
Seite ist noch im Aufbau.
Es wird noch mehr folgen.
Zusammenfassung der Unterschiede von Weibchen und Männchen
Weibchen, sind in der Regel verspielter, neigen zur Überaktivität, sind eher selten verschmust (Charakter abhängig), riechen meist auch weniger intensiv und haben deutlich mehr Interesse an ihrer Umwelt.
Sie sind also mehr so die Pulli Grabler, die auch mal irgendeinen Quatsch
machen.
Krankheiten:
Wenn ein Weibchen ein Tumor bekommt meistens eher am Unterleib (Mama/Gesäuge Tumor), Leistengegend und in der oberen Hautschicht, das hat den Vorteil dass diese Tumore meistens sehr leicht zu erkennen und auch sehr gut operativ zu entfernen sind.
Mir persönlich ist aufgefallen das Weibchen deutlich anfälliger für Schiefköpfe sind.
Ich hatte in meiner ganzen Laufbahn, in der ich Ratten habe, noch kein einziges Männchen das einen Schiefkopf bekommen hat, allerdings schon mehrere Weibchen.
Fressverhalten:
Da Weibchen eher Sammler sind und ihr Futter sozusagen für “schlechte Zeiten" aufbewahren, muss man sich bei Weibchen eher selten Gedanken um Übergewichtigkeit machen.
Paarungszeit:
Da Weibchen im Schnitt alle vier bis fünf Tage für ca. 12 Uhr bis 16 Stunden rattig
bzw. fruchtbar sind, sind diese in derzeit meistens sehr aufgeweckt und wollen ungern am Bauch oder Rücken angefasst werden und hüpfen oftmals lustig
herum... Hier ist es auch wieder Unterschiedlich wie stark sich die Rattigkeit zeigt.
Nagedrang:
Hier kann ich nur kurzangebunden mit ja antworten. Weibchen nagen deutlich mehr als die Männchen.
Männchen sind in der Regel ruhiger und größer.
Das merkt man auch im Käfig, da sie mehr schlafen und etwas gemütlicher durch den Tag stampfen.
In der Regel haben Männchen auch einen ein wenig intensiveren Geruch.
Wenn man Männchen irgendwo drauf klettern lassen möchte z.B. an einer
Stange oder etwas für die Jungs aufbaut, kann man sich darauf gefasst machen
dass nicht wirklich viel passieren wird.
Sind eben meistens eher die Schmuser, ist allerdings auch wieder Charakter
abhängig, es gibt auch sehr verspielte und aufgeweckt Männchen.
Krankheiten:
Bei Männchen treten die Tumore oft in Bauchhöhle, oder innerer Hautschicht bzw. Organe auf, so dass die Tumore meistens zu spät erkannt werden und oder operativ nicht entfernt werden können.
Einen Schiefkopf bzw. einen Schlaganfall habe ich bis jetzt noch nie bei einem
Männchen erlebt.
Belege dass Männchen weniger anfällig sind habe ich allerdings nicht.
Fressverhalten:
Was das Fressen angeht, sollte bei Männchen vorsichtiger sein im Gegensatz zu dem Weibchen sind sie Fresser, sie fressen so lange, bis nichts mehr reingeht.
Das bedeutet Männchen neigen auch eher zum Übergewicht, was wiederum auch
oft zu einem Tumor und anderen Krankheiten führen kann. Es ist also wichtig das Gewicht im Auge zu behalten.
Paarungszeit:
Männchen merkt man solange kein Weibchen der Nähe ist, kein verändertes
Verhalten an.
Die dominanten Männchen haben oftmals rötliche bzw. orange Schuppen
auf der Haut, auch gelb Schuppen genannt.
Diese sind komplett harmlos.
Geruch:
Meiner Meinung nach ist der Geruch kein Grund, warum man sich nicht für Männchen entscheiden sollte.
Tiere riechen natürlich immer und ich finde das die Männchen im Vergleich zu den Weibchen nicht schlimmer riechen.
Ich bekomme oft Anfragen, in denen immer nach drei Ratten gefragt wird.
Das ist natürlich nicht verkehrt.
Mit dem dritten Tier beginnt ein Rudel und eine artgerechte Haltung ist gewährt.
Aber nur weil dir mindest Anzahl erfüllt ist, heißt das noch lange nicht das die optimal Anzahl auch bei drei Tieren liegt ganz im Gegenteil.
Ich empfehle jedem der anfragt, vier Tiere zu nehmen.
Aus Erfahrung kann ich mit voller Überzeugung sagen, dass Rattenrudel die aus vier Tieren bestehen, deutlich sozialisierter und charakterlich stärker entwickelt sind.
Bei einer dreier Gruppe kommt es nicht selten (auch bei Geschwistern) zur unabsichtigen Ausgrenzung ganz ähnlich wie bei uns Menschen.
Zwei verstehen sich besonders gut und der dritte fühlt sich deswegen alleine.
Bei einer vierer Gruppe ist das ausgeschlossen, da jeder jemanden zum kuscheln oder zur Fellpflege hat.
Auch wenn der Fall eintritt, das ein Tier versterben sollte, hat es nur Vorteile.
Man kommt nicht so schnell in die Not, so schnell wie möglich ein oder zwei neue Ratten dazu holen zu müssen, sondern hat genug Zeit, nach zum Rudel passenden Charakteren zu suchen.
Außerdem kann es sich als sehr schwierig herausstellen, zwei alte Tiere mit zwei jungen zu vergesellschaften.
Das ist in etwa so als würde man zwei Teenager mit zwei Senioren in eine Wohnung werfen und sagen ,,jetzt versteht euch doch! Ihr gehört schließlich der selben Spezies an.''
Wenn dann die beiden älteren Ratten noch mitten in der Trauer um den Verlust um ein Rudelmitglied sind, hat man definitiv keine optimalen Integrations Voraussetzungen.
Deswegen gilt Meinung nach: wer drei Ratten ein schönes, artgerechtes Zuhause bieten kann, kann das auch bei vier.
Natürlich sind größere Rudel immer besser.
Wer also auch Platz und Zeit hat, sollte keine Scheu haben ein großes Rudel bei sich einziehen zu lassen.